(Tabu) la rasa: Das Ende als Übergang
Zur Abwechslung mal eine ganz und gar eigene Entäußerung...
Ilmenauer Hospizverein zog mit Thema an, vor dem andere weglaufen Nachdenken über den Tod
Wenn einer einen Vortrag hält und hernach keiner eine Frage hat, sind da zwei Möglichkeiten. Die eine davon durfte man in einer Oktobernacht neulich im Schatten von Sankt Josef getrost vernachlässigen, nämlich, dass keine Fragen mehr offen waren. Diesem Anspruch hatte sich der Vortrag von Dr. Udo Huß vor Mitgliedern und Gästen des Ilmenauer Hospizvereins auch gar nicht gestellt.
ILMENAU.
Wenn sich der frühere Vize-Landrat Andreas Enkelmann, der frühere Kreistagspräsident Dietrich Gall und der frühere Kreistagsvizepräsident Helmut Krause an einem Platz treffen dann muss dies nicht politisch verstanden werden. Immerhin ist der eine von Beruf nun, nennen wir es Investor, der zweite ein Lichttechnik-Professor und der dritte ein Notarzt. Einer Partei gehören sie auch nicht an, ob sie einer Religion angehören, geht wiederum nicht jeden etwas an.
Sei's drum, sie saßen bei Udo Huß, Pfarrer zu Gehren und der hatte sich vorbereitet schon die Einladung hatte etwas eigentümlich Düsteres: Der Tod in den Religionen hieß es da. Und wenn der Hospizverein einlädt, darf vermutet werden, dass es schon um Ernsthaftigkeit ging.
Und über sehr weite Strecken sehr ernsthaft ließ Huß seinen religionstheoretischen Streifzug über den Erdball laufen. Mutig die Erwähnung, dass Kritiker Religionen an sich letztlich als Ausdruck seelischen Begreifensversuche der eigenen Endlichkeit ansehen. In der Wunde der Finger, als er gespannt in die Runde sah bei der Frage, ob die eigene Beschäftigung mit dem Tod (der anderen) auch nicht mehr als die haarscharfe Flucht vor der Auseinandersetzung mit dem eigenen Tod ist.
Wie sehen es die Christen, wie die asiastischen Religionen, wie der Islam und wie das Judentum? Erhellend die Fakten, bisweilen sogar überraschend ironisch mancher Vergleich, doch welchem Zweck diente die Summation der Fakten? Könnte der eigene Umgang mit der inneren Baustelle namens Lebensende damit erleichtert werden, dass sich ein jeder nach Herzenslust (und -last) aus dem Bauchladen der Möglichkeiten bedient? Ganz am Ende haben wieder Dietrich Gall, der Techniker und Helmut Krause, der Notarzt, einige Nachfragen gestellt. Doch bei näherem Hinhören fragten sie nicht, sondern antworteten auch. Sie ergänzten einige blasse Stellen im Mosaik der Möglichkeiten.
Und nach einem Moment der Unsicherheit, ob Udo Huß dies wohl als kleine Niederlage empfinden würde schwieg die Runde wieder. Und tat damit das wahrscheinlich Beste nach solcher Aufzählung: Es schritt gedankenversunken heimwärts.
Und einer von ihnen ist jetzt immerhin um die Sorge ärmer, dass er ausweichend antwortete, als er gefragt wurde, wie er wohl diesem Abend für die Zeitung reflektieren wolle.
Ilmenauer Hospizverein zog mit Thema an, vor dem andere weglaufen Nachdenken über den Tod
Wenn einer einen Vortrag hält und hernach keiner eine Frage hat, sind da zwei Möglichkeiten. Die eine davon durfte man in einer Oktobernacht neulich im Schatten von Sankt Josef getrost vernachlässigen, nämlich, dass keine Fragen mehr offen waren. Diesem Anspruch hatte sich der Vortrag von Dr. Udo Huß vor Mitgliedern und Gästen des Ilmenauer Hospizvereins auch gar nicht gestellt.
ILMENAU.
Wenn sich der frühere Vize-Landrat Andreas Enkelmann, der frühere Kreistagspräsident Dietrich Gall und der frühere Kreistagsvizepräsident Helmut Krause an einem Platz treffen dann muss dies nicht politisch verstanden werden. Immerhin ist der eine von Beruf nun, nennen wir es Investor, der zweite ein Lichttechnik-Professor und der dritte ein Notarzt. Einer Partei gehören sie auch nicht an, ob sie einer Religion angehören, geht wiederum nicht jeden etwas an.
Sei's drum, sie saßen bei Udo Huß, Pfarrer zu Gehren und der hatte sich vorbereitet schon die Einladung hatte etwas eigentümlich Düsteres: Der Tod in den Religionen hieß es da. Und wenn der Hospizverein einlädt, darf vermutet werden, dass es schon um Ernsthaftigkeit ging.
Und über sehr weite Strecken sehr ernsthaft ließ Huß seinen religionstheoretischen Streifzug über den Erdball laufen. Mutig die Erwähnung, dass Kritiker Religionen an sich letztlich als Ausdruck seelischen Begreifensversuche der eigenen Endlichkeit ansehen. In der Wunde der Finger, als er gespannt in die Runde sah bei der Frage, ob die eigene Beschäftigung mit dem Tod (der anderen) auch nicht mehr als die haarscharfe Flucht vor der Auseinandersetzung mit dem eigenen Tod ist.
Wie sehen es die Christen, wie die asiastischen Religionen, wie der Islam und wie das Judentum? Erhellend die Fakten, bisweilen sogar überraschend ironisch mancher Vergleich, doch welchem Zweck diente die Summation der Fakten? Könnte der eigene Umgang mit der inneren Baustelle namens Lebensende damit erleichtert werden, dass sich ein jeder nach Herzenslust (und -last) aus dem Bauchladen der Möglichkeiten bedient? Ganz am Ende haben wieder Dietrich Gall, der Techniker und Helmut Krause, der Notarzt, einige Nachfragen gestellt. Doch bei näherem Hinhören fragten sie nicht, sondern antworteten auch. Sie ergänzten einige blasse Stellen im Mosaik der Möglichkeiten.
Und nach einem Moment der Unsicherheit, ob Udo Huß dies wohl als kleine Niederlage empfinden würde schwieg die Runde wieder. Und tat damit das wahrscheinlich Beste nach solcher Aufzählung: Es schritt gedankenversunken heimwärts.
Und einer von ihnen ist jetzt immerhin um die Sorge ärmer, dass er ausweichend antwortete, als er gefragt wurde, wie er wohl diesem Abend für die Zeitung reflektieren wolle.
gerandalf - 7. Okt, 15:16
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